Wollen, der menschliche Wille

Halte einmal inne. Willst du in diesem Augenblick etwas? Wenn ja: Ist dieses ‹Etwas› nicht einfach nur ein Gedanke? Wer hat ihn dir in dein Denken gelegt?

Wenn Wollen so einfach wäre, warum machen wir uns darum so viele Gedanken?

Wer bewusst erlebt, findet die Eindrücke der Sinne, Körperempfinden, Fühlen, Denken, Spüren und Sein in sich. Was ist Wollen und der Wille? Ist es ein Sinneseindruck? Ein Ausdruck, eine Bewegung des Körpers? Ein Gefühl? Ein Denken? Ein Gespür? Oder ein Strom des Erlebens, den dieses Online-Buch bislang übersehen hat?

Bei Mitmenschen ist es leicht, das Wollen zu finden: Beim Kind, das im Supermarkt manches will, das die Mutter oder der Vater dennoch nicht in den Einkaufswagen legt. Beim Vorgesetzten, der sich neben einen setzt und einem sagt, was er für verbesserungswürdig hält. Beim Lebensgefährten, der oder die ihren Willen immer wieder offenkundig zeigt. Beim Diktator, der Entscheidungen über viele Köpfe hinweg fällt.

Mitunter scheint Wollen auch zu fehlen: Bei einem Menschen, der oftmals jammert. Bei einem Jugendlichen, der sein Leben verschläft und verspielt. Bei manchem demokratischen Politiker, bei dem oder der ich mir mehr eigenes Wollen aus dem Herzen heraus wünsche.

Woher stammt das Wollen in dir? Bist du dir sicher, dein Wollen zu kennen?

Wollen ist etwas im Menschen Tiefes. Seit wir denken können, widmet sich die Philosophie der Frage nach dem Wollen und der Freiheit des menschlichen Willens. Gibt es einen Willen, der über uns steht? Kaum eine Frage stellen wir uns häufiger als: «Wie geht es dir?» Ist dieses innere Gehen mit dem eigenen Willen verknüpft? Geht jeder Mensch im tiefsten Innern dorthin, wohin der eigene Wille ihn und sie führt? Gibt es ein vom eigenen Willen losgelöstes Schicksal? Wenn ja: Wessen Wille ist dieses?

Prüfe diese Fragen in dir selbst, indem du dein Wollen wahr und wirklich in dir findest, indem du eigenes und fremdes Wollen erlebst!

erkennen Wollen im Denken im Fühlen im Körper Übung